Impuls und Gespräch – SCHEITERN
Scheitern als Form des Gelingens
Bazon Brock: Impulsvortrag
Christoph Baumanns: Moderation
Heute zeigt sich wieder einmal die beispielgebende Kraft der Künstler. In Politik, Wirtschaft, Zukunftsvorsorge, Klimakrise geht es nur noch darum, mit dem unumgänglichen Scheitern sinnvoll umzugehen. Wenn Künstler scheiterten am Unverständnis der Mitmenschen, an Diskriminierung als Narren oder Unterhaltungsclowns, bewerteten sie den Widerstand als Beweis für die Wichtigkeit ihrer Botschaft: Viel Feind, viel Ehr’. Man musste sich mühen, möglichst bedeutende Feinde zu haben, um im Selbstbewusstsein zu wachsen. So wurde Scheitern zur Voraussetzung des Gelingens als anerkannte Wirkkraft. Nehmen wir uns also ein Beispiel an den Künstlern, um sogar unser failed state-Scheitern noch in eine Form des Gelingens zu überführen.
Prof. Bazon Brock, Denker im Dienst und Künstler ohne Werk, ist emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Er entwickelte die Methode des »Action Teaching«, bei dem der Seminarraum zur Bühne für Selbst- und Fremdinszenierungen wird. Von 1968 bis 1992 führte er in Kassel die von ihm begründeten documenta-Besucherschulen durch. Er repräsentiert das »Institut für theoretische Kunst, Universalpoesie und Prognostik«, und ist Gründer der Denkerei / Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand mit Sitz in Berlin (www.denkerei-berlin.de).
Foto: © Verena Berg