Impuls und Gespräch – STILLE
Stille – Kraft und Potenzial für den inneren Frieden
Tuba Işık: Impulsvortrag
Christoph Baumanns: Moderation
Menschen, die nach einer religiös-spirituellen Heimat suchen, begeben sich oft in die Stille. So auch einst der Prophet Muhammad. Nur ein Gleichklang, wie auch immer man ihn sich vorstellen mag, zwischen Gott und Muhammad, hat dann das Offenbarungserlebnis möglich gemacht. Diese Stille stellt sich in dem Moment ein, in dem Gottes Vision von der Schöpfung mit dem, was ist, zusammenfällt und keine Spannung existiert, sondern die Waage stillsteht; für einen Moment ist alles gut: keine Kämpfe, kein Leid, nur Erfüllung. Diese Stille des Friedens ist das Jetzt, das wir aus der islamischen Mystik kennen, in der Mensch und Gott miteinander vollkommen zufrieden sind. In diese Stille hinein kann gut gehört und erkannt werden: eine tiefere Einsicht von sich selbst und den Beziehungen, in denen der Mensch steht. Die Stille ist deswegen ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu sich selbst.
Prof. Dr. Tuba Işık studierte Rechtswissenschaften und Pädagogik an der Universität Göttingen und »Islamische Religionspädagogik« an der Universität Osnabrück. Ab 2010 arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn und promovierte dort 2013. Während ihrer Promotion studierte sie Katholische Theologie in Paderborn und an der vatikanischen Universität Urbaniana in Rom. 2019 habilitierte sie mit der Arbeit »Die Kultivierung des Selbst« am Seminar für Islamische Theologie in Paderborn. Seit 2020 hat sie den Lehrstuhl für Islamische Religionspädagogik und Praktische Theologie am Berliner Institut für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin inne.
Foto: © Heyde