Orgelkonzert - Christian Schmitt
Prophetische Klänge
Robert Schumann, Fuge über BACH, Nr. 1
Toshio Hosokawa, Cloudscape
Johann Sebastian Bach, Toccata und Fuge F-Dur BWV 540
Johann Sebastian Bach, Schücke Dich o liebe Seele, BWV 654a
Jean Langlais, Etüde für Pedal solo Nr. 7 »Alleluia«
Arvo Pärt, annum per annum
Franz Liszt, Fantasie und Fuge über „Ad nos, ad salutarem undam“ S 259
Eröffnet wird das Konzert mit einer Hommage an BACH in Form einer Fuge des romantischen Meisters Robert Schumann.
In Hosokawas Werk „Cloudscape“, übersetzt Wolkengebilde spielt die Orgel die Rolle der Sho, einer japanischen Mundorgel, die zu den Gagaku-Instrumenten gehört. Die Klänge, die mit der linken und rechten Hand sowie den Pedalen erzeugt werden, sollten als drei Sho angesehen werden, die Musik unterschiedlicher Dimensionen spielen. Diese drei Klangebenen, die sich manchmal zusammenschließen und miteinander harmonieren und dann wieder auseinanderdriften und miteinander kontrastieren, bilden einen dichten Klangteppich. Das Werk wurde 2000 in Tokio vom heutigen Interpreten uraufgeführt.
Die Bachsche Toccata in F (als Präludium) ist mit 438 Takten im Verhältnis die größte aller Bach-Werke im Format einer Toccata und Fuge. Sie wird deshalb oft als Paradestück betrachtet.
So steht die folgende vierstimmige Doppelfuge etwas zu Unrecht im Schatten der riesenhaften Toccata; sie ist ja auch, allgemeiner Annahme zufolge, schon früher in der Weimarer Zeit entstanden und erst nachträglich der Toccata zugeordnet worden. Von vergleichsweise geringerer Monumentalität und formaler Perfektion, gehört sie doch zu den schönsten Orgelstücken Bachs.
Langlais Pedaletüde ist nur für die Füße geschrieben und stellt besondere Anforderungen an den Spieler, sie ist dem kürzlich verstorbenen Pariser Organisten Jean Guillou gewidmet.
Franz Liszt wurde beauftragt für die Einweihung der neuen Orgel im Dom von Merseburg eine Fantasie über das Motiv B-A-C-H zu verfassen. Liszt schaffte es jedoch nicht das Werk rechtzeitig fertig zu stellen und setzte als Ersatz seine Fantasie und Fuge über den Choral Ad nos, ad salutarem undam, der aus der Oper Der Prophet von Giacomo Meyerbeer stammt, auf das Programm.
Diese Propheten-Fuge, wie Liszt sie nannte, gehört zu den beeindruckendsten Werken der Orgelliteratur weltlichen Charakters. Marcel Dupré, einer der größten Organisten des 20. Jahrhunderts, schuf eine Orchesterfassung dieser Propheten-Fuge.
ECHO-Preisträger Christian Schmitt ist einer der virtuosesten und charismatischsten Konzertorganisten seiner Generation und als Solist sowie als Begleiter international gefragt. Der 1976 geborene Musiker konzertiert weltweit mit führenden Rundfunkorchestern und weiteren renommierten Klangkörpern. Dabei arbeitet er mit Künstlern wie Juliane Banse, Sibylla Rubens, Martin Grubinger, Wen-Sinn Yang, Sir Simon Rattle, Cornelius Meister, Manfred Honeck, Reinhard Goebel, Sir Roger Norrington oder Marek Janowski zusammen.
Eintritt: 20,00 EUR (ermäßigt 15,00 EUR)
VVK: HNA Geschäftsstellen, Musikalien Bauer und Hieber und im Internet
Das Konzert findet in Kooperation mit der HNA statt, die uns mit einer Medienpartnerschaft unterstützt.