Klangsteine
Im September 1732 wurde Johann Sebastian Bach nach Kassel eingeladen, um die umgebaute und erweiterte Orgel der Martinskirche abzunehmen. Zur Erinnerung an dieses Ereignis beauftragte der Kirchenvorstand der Martinskirche im Bachjahr 2000 den Schweizer Künstler Arthur Schneiter, eine Klangstein-Skulptur anzufertigen, ein Kunstwerk, das zugleich Musikinstrument ist. Gestiftet wurde das Werk von der Wintershall AG.
Die Klangstein-Skulptur besteht aus 16 vierkantigen, längsgeschnittenen Steinen aus Serpentin (Schweiz) von 160 bis 260 cm Länge mit einem Durchmesser von 9,5 bis 11 cm, die in einem 250 cm hohen Eisengestell übereinander gelagert sind.
Die Oberflächen sind poliert, seitlich aber unterschiedlich gearbeitet: teils glatt, teils angeraut, geriffelt oder natürlich-uneben. Auch hier korrespondiert optische Differenzierung mit Möglichkeiten unterschiedlicher Tonerzeugung.
Die Steine sind nicht "gestimmt", ergeben keine Skala, die Stimmungen sind eher "zufällig". Aber jeder Stein hat seinen Grundton und eine Fülle von Teil- und Differenztönen, die sich in verschiedenen Mischungen oder isoliert abrufen lassen: mit nassen Händen gerieben, mit Hämmern (z.B. aus Kunststoff) oder Schlegeln geschlagen, mit verschiedenen Materialien gestrichen.