KÖRPERSTÜRME 2024 - zeitgenössischer Tanz in St. Martin
19. September - 22. September 2024, St. Martin in Kassel
Im Jubiläumsjahr der Kulturplattform St. Martin laden wir Sie sehr herzlich zur dritten Auflage des Festivals KÖRPERSTÜRME ein. In 16 Veranstaltungen steht erneut die tänzerische Auseinandersetzung mit dem weiten Raum der Citykirche im Mittelpunkt. Alle Veranstaltungen suchen unter dem Titel VERWANDLUNGEN nach vielfältigen künstlerischen Positionen zu diesem brandaktuellen Thema. Jugendliche Tänzerinnen und Tänzer - Live-Musikerinnen und Musiker und nicht zuletzt alte Menschen werden in den unterschiedlichen Produktionen zu erleben sein. St. Martin wird zum Begegnungsort, der für alle Menschen der Stadt offen und einladend ist.
PYGMALION - eine Arbeit des Lichtenberg Gymnasiums zu den berühmten Metamorphosen des Ovid, setzt sich mit dem historischen Text einerseits und dessen Transformation in die Gegenwart und in Körpersprache andererseits auseinander. Unter der Leitung von Anke Hardt und in Zusammenarbeit mit RoboZee stellen die Schülerinnen und Schüler ihre kreative Beschäftigung mit dem großen Thema vor. Wir freuen uns über die wiederholte Begegnung mit den Schülerinnen und Schülern des Lichtenberg Gymnasiums!
DIDO und AENEAS - die alte Geschichte im Gewand der weltberühmten Musik von Henry Purcell! Neben der Live gespielten und gesungenen Musik wird die Geschichte vom Tanzkollektiv Labyrinthos & Friends dargestellt. In rasender Geschwindigkeit vollzieht sich der Prozess zwischen Liebe und Hass, Neid und Vertrauen. Die offene Arbeitsform von Labyrintos & Friends führt zu einer faszinierenden Verwandlungen der Geschichte und der barocken Musik in Bilder der Gegenwart. Die musikalische Leitung hat KMD Eckhard Manz, es singt das Heinrich Schütz Ensemble in Zusammenarbeit mit Studierenden der alten Musik der Musikhochschule Frankfurt. Wir danken ausdrücklich Frau Prof. Eva Maria Pollerus für die Unterstützung.
FLOW - einem ganz anderen Thema ständiger Wandlung, dem täglichen Wandel unserer Umwelt, widmet sich unter der Leitung von Pamela Hering und Ekaterina Andreeva die Tanzwerkstatt Kassel. Die 22 Tänzerinnen und Tänzer zeigen in FLOW Prozesse einer sich ständig verändernden Welt, im Großen wie im Kleinen - bis hin zur DNA des Menschen. Daraus wächst ein fortlaufender Prozess des Kommens und Gehens, der in sich Chancen und Risiken für jeden Einzelnen birgt. Die Mitwirkenden nutzen dabei den gesamten Kirchenraum.
MOTUS MORI - MUSEUM - ist eine Produktion der weltberühmten niederländischen Choreografin Katja Heitmann sowie ihrer Kompanie. Die Tänzerinnen und Tänzer transformieren Bewegungen anderer Menschen, die sie vorher interviewt haben, in künstlerische Bewegungsabläufe von größter innerer Intensität. Bei den Interviews stehen Menschen in prekären Lebensumständen, die durch die künstlerische Auseinandersetzung eine besondere Wertschätzung erfahren, im Mittelpunkt. Wir freuen uns außerordentlich, dass die Drogenhilfe Nordhessen e.V. und die Tagesaufenthaltsstätte Panama Partner dieses Projektes sind. Die Darstellungen durch die Tänzerinnen und Tänzer ist zutiefst emotional, still und außerordentlich berührend. Weltweit, unter anderem im Museum of modern art MOMA in New York, wird diese mehrjährige Produktion enthusiastisch gefeiert.
MOTUS MORI - RELIQUIEM - eine weitere Produktion von Kajta Heitmann, verlässt den Raum der Martinskirche und findet auf dem Landgraf-Philipps-Platz vor der Kirche, um das Kunstwerk "Nackter Mann", statt. In der „Bewegungsoper“ RELIQUIEM erlebt man die Bewegungen anderer Menschen auf die direkteste und berührendste Weise: Durch den eigenen Körper. In einem intimen Ritual versetzen sich die Besucher in die Lage der vielen "Spender des Archivs" und nehmen deren persönliche „Bewegungsrelikte“ in ihr eigenes Bewegungsrepertoire auf.
Zusätzlich zu den genannten Produktionen vergibt die Kulturplattform drei STIPENDIEN an junge Tänzerinnen und Tänzer, die am Samstag Abend ihre Arbeit präsentieren. Mira Urbassek setzt sich in ihrem Solo PAST WINDS mit Fremdenfeidlichkeit und Rassismus auseinander. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie einer Gesellschaft begegnet werden kann, die sich scheinbar zurückentwickelt, wo Freiheiten wieder neu erkämpft werden müssen. Chiara Schmiedel führt in WEIßE LILIEN die Besucherinnen und Besucher in den intimen Raum einer tiefen Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen.
Die italienische Tänzerin Cecilia Franceschelli, ausgebildet in Barcelona, präsentiert ihre Arbeit ANITYA. Anitya ist eine ausgebeutete Reinigungskraft, die sich ihre Freude und geistige Stärke trotz ihrer Lebensumstände nicht nehmen lässt. Sie kehrt die Rahmenbedingungen ihres Lebens um - eine ironische und zutiefst nachdenkenswerte Arbeit der jungen Tänzerin.
Im GOTTESDIENST befragt die Theologin Dr. Insa Rohrschneider Verwandlungsprozesse aus theologischer Perspektive. Welche Orientierung kann Religion und Glaube in einer im Auflösungsprozess befindlichen Gesellschaft geben? Nehmen wir selber Prozesse der Veränderung wahr oder sind wir misstrauisch gegenüber Verwandlungen und bewerten diese als Utopien. Ein Gottesdienst zwischen Tanz, Stille und einem offenen Blick für Neue Wege.
KÖRPERSTÜRME 2024 wurde von Thorsten Teubl und Eckhard Manz gemeinsam entwickelt. Das Festival ist eine Veranstaltungsreihe der Kulturplattform St. Martin e.V. in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche. Wir danken allen Förderern dieses Festivals, insbesondere der Kirchenmusikstiftung Ziegler und dem Förderverein R.D.e.V.
Die Orgelbar ist während des Festivals durchgehend geöffnet.
Eintritt: Tageskarten: 15€ - 27€
Alle Produktionen finden Sie im Veranstaltungskalender.